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Badener Zeitung 06.10.2011

Launiges Kuddelmuddel bei „Melange a trois“ im Stadttheater Baden
mit Frauke Schäfer, Thomas Sigwald und Christian Koch

Bekannte Operettenmelodien und Humor in eine kleine Geschichte von zwei Männern, die sich mit wechselndem Erfolg um eine Frau bemühen, verpackt, erfreuten das Publikum im Stadttheater Baden bei „Melange a trois -- Wiener Schmankerln " .


Aus der angekündigten „Melange à trois“ wurde eine Wiener Melange - sorgfältig zubereitet und heiß serviert. Die Spezialität von Thomas Sigwald und Christian Koch, bekannte Operettenmelodien durcheinander zu mixen, gelang auch diesmal vorzüglich. Doch dies allein war noch nicht alles, denn was wäre eine Melange ohne gekonnt aufgeschäumtem Milchhäubchen, dem Tupfen auf dem „I“ - pardon auf dem Kaffee. Diese Raffinesse steuerte Frauke Schäfer mit Charme und Verve bei. Da war es denn auch verständlich, dass die beiden Männer um ihre Gunst buhlten und sie nicht mehr an „Wien, Wien nur du allein“ dachten. Ihr Werben erfolgte musikalisch und mit Nachdruck. Da fanden sich bald zwei Herzen im Dreivierteltakt trotz der vagen Vermutung, auch einmal betrogen zu werden. Das Wechselbad der Gefühle war vorprogrammiert. Jubelte der eine „die ganze Welt ist himmelblau” , schluchzte der andere vor sich hin „zuschaun’ kann i net”, auf dass dann alle drei im Salzkammergut nicht nur lustig waren, sondern auch alle Sorgen zurückließen und nach Varasdin aufbrachen, um die Zigeunerliebe kennenzulernden. Dennoch, die Sehnsucht war stärker nach „Wiener Blut“ und den flüsternden Geigen und man sang freudig nach der Heimkehr „Bruderherz, ich kauf dir die Welt“. Nur, wo blieb das Schwesterherz? Bitte beim eim nächsten Mal das Gender Mainstreaming nicht vergessen! Immerhin bekam die Dame, wie in dem nach der Pause eingespielten Film zu sehen war, beim Rivalitätskampf in der Garderobe ja auch das Schlagobers ins Gesicht.. Apropos Schlagabtausch. Zeitweise wusste man nicht, was man mehr bewundern sollte, die Gesangeskunst von Frauke Schäfer und Thomas Sigwald, das fantastische Klavierspiel von Christian Koch oder die humoristischen Einlagen, gepaart mit atemraubendem Körpereinsatz.

Wanda Mühlgassner



 

OBERBADISCHES VOLKSBLATT

Unsterbliche Walzerseligkeit
„Wiener Schmankerln“: Belcanto und Slapstick im Burghof für den guten Zweck
Lörrach. „Wien, Wien, nur du allein, sollst stets die Stadt meiner Träume sein“ – mit dieser programmatischen Huldigung der Stadt an der Donau begann am Sonntag das Menü der „Wiener Schmankerln“ im Burghof.

Zu einem Benefizkonzert waren Thomas Sigwald, Tenor, Frauke Schäfer, Sopran, und Christian Koch, Klavier, nach Lörrach in den Burghof gekommen, um zwei Stunden den Wiener Flair zu verbreiten. Sigwald führte dass Publikum mit allerlei Geschichten in die Wiener Denkweise ein. Dabei zügelte er den Wiener Dialekt mit Rücksicht auf das alemannische Sprachgebiet und sprach gleichsam „Wienerisch für Ausländer“. Mitstreiter von Thomas Sigwald, der als Operettentenor an der Wiener Volksoper engagiert ist, waren Frauke Schäfer, Operettendiva an verschieden Schweizer und Österreichischen Bühnen, sowie der sehr gelöst und locker aufspielende Christian Koch am Klavier. Dabei begleitete Koch nicht nur perfekt die Gesangsnummern, sondern sang auch selber aus voller Kehle mit. Sehr zur Freude des Publikums wurde nicht nur schön gesungen, sonder auch in Slapstickmanier gespielt. So kamen die wienerischen Lieder des ersten Teils hervorragend zur Geltung. „im Prater blüh’n wieder die Bäume“, „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ oder das „Schwipslied“ – alles Lieder die auch hierzulande sehr bekannt sind.

Im zweiten Teil des Konzerts kamen die unsterblichen Operettenmelodien zum Zuge. „Im Weißen Rössl“, „Die Fledermaus“, „Gräfin Mariza“ oder „Das Land des Lächelns“ – oft summten einige Zuschauer mit. Ein Schmankerl der besonderen Art war das „Klavieristische Intermezzo“. Christian Koch wechselte alle vier Takte das Stück. Von der Fledermaus zu „Bonanza“ über den Radetzkymarsch, die Filmmusik „Der dritte Mann“ und dem Hochzeitsmarsch von Mendelssohn ging es zum „Ententanz“. Eine herrliche Parodie. Für den langen Applaus bedankten sich die drei Künstler mit dem Terzett „Joi, Mamam“ aus der Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán.

Das Konzert fand zugunsten von bedürftigen und betagten Lörracher Bürgern statt. Nur ein kleiner Teil der Eintrittskarten war in den freien Verkauf gelangt. In enger Zusammenarbeit mit dem Taflelladen und der AWO Lörrach war das Konzert von Monica Rexrodt vom Café Family und dem Sponsoring von Heiner’s Backparadies sowie der Sparkasse Lörrach organisiert worden.

Gottfried Driesch
September, 2007

 

BADISCHES WOCHENBLATT

Wien nicht nur im Walzertakt
Senioren genießen Operetten-Nachmittag im Burghof

Lörrach. Mit Charme und ihrer schönen Musik verzauberten sie ihr Publikum: Der Wiener Spitzentenor Thomas Sigwald, die Sopranistin Frauke Schäfer und der Pianist Christian Koch präsentierten am Sonntag im Burghof „Wiener Schmankerln“, ein buntes Programm mit Wiener Liedern und Operettenmelodien. Die Lörracherin Monica Rexrodt hatte das Konzert organisiert und mit Hilfe von Tafelladen und Arbeiterwohlfahrt 700 Karten an bedürftige alte Menschen verschenkt.

„Wien du Stadt meiner Träum“, mit diesem Lied des Komponisten R. Sieczinski eröffnet Thomas Sigwald das Konzert. ER singt es leicht und elegant, ein klein wenig Schmelz liegt in seiner Stimme. Die Herzen des Publikums erobert der Tenor im Sturm. Zum ersten Mal geht ein Schmunzeln durch die Reihen, als er zum kleinen Sprachkurs einlädt. „Die Maderln machen Spompernaderln“ – klingt das nicht viel schöner als auf Hochdeutsch „Die Mädchen zieren sich“? Sigwald und Frauke Schäfer versprühen Übermut und Lebenskunst mit dem Lied „Jung samma, fesch samma“, luftig und zart singen sie das Frühlingslied „Wenn im Prater die Bäume blüh’n“. Das Paar wirbelt im Walzertakt über die Bühne, sie beantwortet sein inniges Schwärmen mit kokettem Blick in die Ferne.

Bei allen Lieder bestechen ihre Stimmen durch Leichtigkeit und Eleganz. Christian Koch begleitet lebendig, mitreißend, manchmal mit einem Augenzwinkern. Die drei Künstler laden ein zu einer musikalischen Zeitreise durch Wien vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Thomas Sigwald, Tenor an der Volksoper Wien und auf den großen Bühnen der Welt zuhause. Frauke Schäfer, Sopranistin, und Christian Koch, als Pianist und Korrepetitor, auf den Opernbühnen in Österreich und Europa bekannt. Langen, begeisterten Applaus spendet das Publikum als die Drei bekannte Operettenmelodien vortragen: darunter das temperamentvolle „Uhrenduett“ aus „Die Fledermaus“, oder „Dein ist mein ganzes Herz“ aus „Land des Lächelns“. Sogar der Pianist zeigt sich mit einem zärtlich-ironischen „Die Welt ist so himmelblau“ als guter Sänger. Als er sein „Klavieristisches Intermezzo“ anstimmt, bricht sich die gelöste Stimmung im Publikum Bahn: Zu Ohrwürmern wie dem „Ententanz“ und dem „Entertainer“ klatschten die Menschen gutgelaunt mit.

Vor zwei Jahren hat Monica Rexrodt, Geschäftsfrau aus Lörrach und Operettenliebhaberin, Thomas Sigwald im Burghof gehört und fragte ich, wann er denn wieder komme. „Wenn Sie mir Solokonzerte organisieren“, habe er gesagt, erzählt sie. Monica Rexrodt nahm ihn beim Wort obwohl sie bisher keine Erfahrungen im Kulturmanagement besitzt: „Ich gehe gerne neue Wege.“

Sigwald, der sich neben den Auftritten an führenden Opernhäusern, eine Solokarriere aufbauen wolle, habe das Programm „Wiener Schmankerln“ selbst zusammengestellt. Weitere Programme seien in Planung, sagt Monica Rexrodt.

Regine Ounas-Kräusel
September, 2007

 
 
   
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